"Dem Geist ist es zuträglicher, vogelfrei zu sein als pensionsberechtigt". Weblog über die österreichische Schriftstellerin Jeannie Ebner als Begleitung zur (mittlerweile abgebrochenen) Diplomarbeit "Frauenfiguren und Frauenrolle(n) bei Jeannie Ebner" an der Universität Wien
Donnerstag, Februar 22, 2007
"Reichs Ranitzky"
In zwei Briefen, die ich gestern gelesen habe, kritisiert Jeannie Ebner heftig die Art von Marcel Reich-Ranicki (sie nennt ihn übrigens mehrmals "Reichs Ranitzky"). Als illustrierendes Beispiel führt sie an, dass Reich-Ranicki beim Bachmann-Preis einen Text mit der Bemerkung, es käme ihm zu oft das Wort "Seele" vor, abgekanzelt hätte. Nur sei das Wort überhaupt nicht vorgekommen, auch nicht als "Psyche" oder Abwandlungen davon, und kein anderes Mitglied der Jury habe irgendeine Form des Einspruchs erhoben. Er wolle entweder nicht zuhören oder er könne es gar nicht, weil das Geräusch in seinem eigenem Kopf so laut sei. Aus diesem Grund lehnte sie auch ab, in Düsseldorf an einer Diskussion über das Selbstverständnis von Schriftstellerinnen teilzunehmen, die von Reich-Ranicki geleitet werden sollte.
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