Im letzten DiplomandInnenseminar hat sich mein Betreuer eher negativ über Jeannie Ebners Roman "Drei Flötentöne" geäußert, gleichzeitig aber den Zusammenhang dieses Textes zu Gerhard Lampersbergs "Diarium" und Thomas Bernhards "Holzfällen" hergestellt. Ich hab in den letzten beiden Tagen nun die "Drei Flötentöne" gelesen, und ich habe die Lektüre durchaus genossen. Es geht um drei Frauen, die in sechs Kapiteln jeweils aus ihrer Sicht schreiben - Jana, Gertrud und Tschuptschik. Im siebenten Kapitel, "Drei Sekunden lang Ewigkeit", rundet Gertrud als einzige Überlebende der drei Frauen den Roman ab. Einige Passagen hätte ich persönlich gestrichen, aber ich fand interessant, wie sich die Fäden der jeweiligen Erzählungen zusammenfinden, und ich war gespannt, wie es weitergeht. Es zeigt sich in einzelnen Stellen, wie beim Dialog Tims und Tschuptschiks in der Jana-im-Auto-Szene, auch der feine Humor Ebners.
Über Gertrud sagt der Klappentext, dass sie "wohl Züge der Autorin selbst trägt", das ist aber - wie man sagt - ein Hilfsausdruck. Vor allem, da ich mittlerweile etliche Briefe gelesen habe, war ich manchmal fast - ich kann es nicht anders sagen - peinlich berührt, wie autobiographisch diese Figur angelegt ist - das geht bis ins Detail des abendlichen Whisky-Konsums.
Der Verlag schreibt am Klappentext weiter: "ein Roman für Frauen, die zu sich selbst finden wollen; ein Roman für Männer, die Frauen verstehen wollen". Das passt ja wieder gut zu meinem geplanten Schwerpunkt auf dem "weiblichen Schreiben" (wobei dieser Begriff natürlich auch zu hinterfragen ist).
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