"Dem Geist ist es zuträglicher, vogelfrei zu sein als pensionsberechtigt". Weblog über die österreichische Schriftstellerin Jeannie Ebner als Begleitung zur (mittlerweile abgebrochenen) Diplomarbeit "Frauenfiguren und Frauenrolle(n) bei Jeannie Ebner" an der Universität Wien
Mittwoch, Juni 27, 2007
Knurrender Magen
Zufällig bin ich auf der Seite des SOMLib Digital Library Project, das mir noch von der Information Retrieval-Lehrveranstaltung bei Dieter Merkl bekannt ist, auf einen Artikel des "Standard" über das 75 Jahr-Jubiläum des österreichischen PEN-Clubs gestoßen, in dem es heißt: "Jeannie Ebner, einem der ältesten Clubmitglieder, knurrte zu dieser späten Stunde schon der Magen. Die Geburtstagsansprachen habe sie nicht alle mitbekommen, die Stimmen seien 'so dünn'. Aber 'den Gerhard Bronner' findet sie 'heut' noch fesch'".
Samstag, Juni 16, 2007
Ebner an Brehm
Ich habe jetzt schon 1-2-3-mal über Jeannie Ebners Besuch bei den Dichterwochen in Pürgg geschrieben und am Dienstag doch wieder etwas Neues entdeckt: Beim nochmaligen Durchblättern der Korrespondenz in Archivbox 1, die ich nun (vorläufig?) zurückgegeben habe, ist mir ein Brief an Bruno Brehm aufgefallen, in dem es heißt, dass sich Ebner noch nie auf einer Tagung so wohlgefühlt habe: "Ich glaube, das liegt an der vorurteilslosen, gleichmäßigen Herzlichkeit der Gastgeber, die es verstanden ganz Alte und ganz Junge, Moderne und Konservative, und Leute verschiedenster Weltanschauungen unter einen Hut zu bringen". Hm.
Freitag, Juni 15, 2007
Im Dickicht des Pelion
Ein Buch, das Jeannie Ebner und ihren Bekanntenkreis stark beeindruckt hat und von dem sie immer wieder spricht, ist "Im Dickicht des Pelion" von Werner Helwig. Dabei handelte es sich um eine Empfehlung der Buchhändlerin Christiane Wagner, "ich lieh es meiner Freundin Joana Thul und dem Maler und Gobelinweber Fritz Riedl", heißt es im "Versuch einer Selbstbiographie". Danach entbrannte der Wunsch, nach Griechenland an den Ort des Romangeschehens zu fahren, was erst nach Jahren möglich wurde, als Ebner Geld von einer Übersetzung übrig hatte und Riedl nach einem größeren Auftrag einen 2CV erwerben konnte, "der aussah wie aus Pappendeckel gemacht und der auch zu jenen Gegenständen gehörte, die man sofort gern hat". Wenig später fuhr eine Gruppe in zwei Autos nach Griechenland, die Eindrücke wie auch das Buch selbst bewegten Ebner anscheinend über Jahre. - Der im Nachlass erhaltene "Versuch einer Selbstbiographie", den ich am Dienstag durchgeblättert habe, erinnerte mich übrigens stark an "Papierschiffchen treiben". Da ist wohl vieles eingeflossen.
Pause
Im Moment geht bei der Diplomarbeit nichts weiter, weil ich bis 30. Juni einen Aufsatz über utopische Frauenwelten und Männergesellschaften fertigmachen muss und mich meine Co-Autor*schaft im Moment etwas im Stich lässt. Sieht derzeit so aus, als würde das ganz an mir hängen bleiben. Naja gut, wer hat denn nicht zehn Sachen gleichzeitig zu erledigen, und ich bin ja selber eine "Procrastinatorin".
Nach diesem allgemeinen "rant" (manche englische Wörter sind nicht zu übersetzen) wieder zurück zur Diplomarbeit:Ich habe mir die Präsentation des Hertha Kräftner-Bandes angehört, aber nicht in das Buch reingeblättert - die Germanistik-Bibliothek hat das Buch bereits bestellt (wenn auch ohne -h- bei Hertha katalogisiert), ich habe mir aber einstweilen auf der UB die zugrundeliegende Diplomarbeit von 1990 bestellt. Diese wurde laut Autor Gerhard Altmann (von "meinem" Betreuer) mit einem Sehr Gut beurteilt, allerdings im Gutachten als teilweise "oberlehrerhaft" bezeichnet. Das würde mich nun interessieren ;-) Außerdem habe ich festgestellt, dass der autobiographische Roman "Niemandsland" von Hans Weigel für meine Arbeit nichts hergibt, weil er sich auf den Zeitraum 1933-1938 bezieht. Außerdem habe ich mir den von Stefan Alker und Andreas Brandtner herausgegebenen Band "Gerhard Fritsch. Schriftsteller in Österreich" ausgeliehen (Sonderzahl 2005). Ich muss nun endlich den Schwerpunkt meiner Arbeit festlegen. Mein Betreuer hat natürlich recht, wenn er meint, dass ich mich ja sicher nicht bis an mein Lebensende mit Jeannie Ebner beschäftigen will, aber obwohl das nicht meine erste Diplomarbeit ist und obwohl ich auch den Diplomandinnen an der FH, die ich betreut habe, immer gesagt habe, dass sie ihr Thema einschränken sollen und dass sie in den vier vorgegebenen Monaten nicht alles berücksichtigen werden können, hab ich doch immer das Gefühl, es ist ZU WENIG! Den Aspekt sollte ich noch beachten, und das kann ich auch nicht weglassen, und wenn das nicht drinnen ist, ist es sowieso ganz furchtbar usw. Das ist jetzt einfach der nächste entscheidende Schritt, und wenn das mal getan ist, schrecke ich mich vor dem "Rest" nur bedingt.
Nach diesem allgemeinen "rant" (manche englische Wörter sind nicht zu übersetzen) wieder zurück zur Diplomarbeit:
Montag, Juni 11, 2007
Bewahrtes Geheimnis
Ich habe mir soeben Jeannie Ebners Roman "Und hat sein Geheimnis bewahrt" gekauft, der 1991 bei Styria erschienen ist. Laut Waschzettel "ein Roman über den bunten Teppich Leben, über Gott, über Menschen, über Tiere und Pflanzen". Ebner wird als "eine der bedeutendsten österreichischen Schriftstellerinnen" und als "diese[r] wohl 'philosophischsten' unter den österreichischen Autorinnen" bezeichnet.
Sonntag, Juni 03, 2007
Gerhard Fritsch im Radio
In den kommenden Monaten bringt Ö1 jeweils sonntags von 9.30 bis 10 Uhr die Sendereihe "Literarische Außenseiter" von Wendelin Schmidt-Dengler. Dabei wird auch Gerhard Fritsch, Jeannie Ebners Redaktionskollege bei Literatur & Kritik, vorgestellt. Hier das Programm: 17. Juni: Christoph Martin Wieland; 24. Juni: Jean Paul; 1. Juli: Charles Sealsfield; 8. Juli: Nikolaus Lenau; 15. Juli: Else Lasker-Schüler; 22. Juli: Gerhard Fritsch; 29. Juli: Brigitte Reimann; 5. August: Thomas Bernhard.
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