"Dem Geist ist es zuträglicher, vogelfrei zu sein als pensionsberechtigt". Weblog über die österreichische Schriftstellerin Jeannie Ebner als Begleitung zur (mittlerweile abgebrochenen) Diplomarbeit "Frauenfiguren und Frauenrolle(n) bei Jeannie Ebner" an der Universität Wien
Samstag, März 29, 2008
Ö1 über Hertha Kräftner
Am 25. April um 22.15 Uhr sendet Ö1 in den Tonspuren das Portrait "Der Himmel wurde gelb wie schäbiges Papier" aus Anlass des 80. Geburtstages von Hertha Kräftner. Das Feature wird gestaltet von Isabelle Engels und Alfred Koch.
Mittwoch, März 19, 2008
"scheinintellektuelle Geschwätzigkeitsliteratur"
"Die Schreker wie die Billroth, wie der Lebensgefährte der Schreker verkörpern heute diese Art von epigonaler scheinintellektueller Geschwätzigkeitsliteratur, die mir immer verhaßt gewesen ist und die von fanatisch-modischen, immer brillierenden, in ihrer literaturwissenschaftlichen Pubertät stecken gebliebenen Lektoren geliebt und von den senilen Beamten des Kulturministeriums auf dem Minoritenplatz eifrig subventioniert wird" (*). - Aus: Thomas Bernhard: Holzfällen. Eine Erregung. 4. Aufl. Suhrkamp 1994, S. 261
Dazu schreibt die FAZ am 10. Oktober 2007: "Wenn der Erzähler etwa einer Schriftstellerin, die im veröffentlichten Buch Anna Schreker heißt, deren Name in der ersten Fassung des Buches jedoch noch Juniröcker war, vorwirft, dass sie und ihr Lebensgefährte, der Autor hochdekorierter Lautpoesie und Träger des Staatspreises, eine 'Staatspfründerexistenz' führten - ist es dann von Bedeutung oder ganz unwichtig, dass der Autor dieser Invektive, selbst Träger des Staatspreises, nachweislich mehr Geld von der Republik Österreich erhalten hat als die hinter Frau Schreker so deutlich erkennbare Friederike Mayröcker?"
Dazu schreibt die FAZ am 10. Oktober 2007: "Wenn der Erzähler etwa einer Schriftstellerin, die im veröffentlichten Buch Anna Schreker heißt, deren Name in der ersten Fassung des Buches jedoch noch Juniröcker war, vorwirft, dass sie und ihr Lebensgefährte, der Autor hochdekorierter Lautpoesie und Träger des Staatspreises, eine 'Staatspfründerexistenz' führten - ist es dann von Bedeutung oder ganz unwichtig, dass der Autor dieser Invektive, selbst Träger des Staatspreises, nachweislich mehr Geld von der Republik Österreich erhalten hat als die hinter Frau Schreker so deutlich erkennbare Friederike Mayröcker?"
Gestern musste ich das von der UB entliehene "Holzfällen" zurückgeben, weil ich das Buch bereits ein Jahr ausgeliehen hatte. Es wird echt Zeit, dass ich was weiterbringe...
Montag, März 17, 2008
ausgelassen, unbändig
Ich habe mir nun das Podium-Porträt von Jeannie Ebner zugelegt. In den "Marginalien zu Leben und Werk von Jeannie Ebner" von Paul Wimmer heißt es: "Jeannie Ebner lachte und tanzte gern, bisweilen ausgelassen, unbändig. Innen aber war sie zutiefst einsam. Dem entsprechend ist ihre Poesie der Niederschlag der Turbulenzen aus Jubel und Trauer" (S. 7).
Donnerstag, März 06, 2008
Opfer für männliches Vergnügen
"Viele Bücher hab ich bekommen, aber kein Kind. Mit sexueller Moral hatte das nichts zu tun. Ich habe trotzdem gelebt und geliebt, nur etwas rücksichtsloser gegen die Männer, von denen ich von da an Rücksicht verlangte. Und sie haben Rücksicht genommen. In der Sorte erotischer Liebe, die nichts als Lust will, gibt es keine Rücksichtsnahme meinerseits. Entweder sind beide einig und glücklich ganz ohne Angst, oder der Abschied findet statt vor jeder Erfüllung. Auch für Frauen ist Liebe kein Grund, zum Opfer zu werden für männliches Vergnügen. Es war eine angenehme Überraschung, immer wieder zu erfahren, daß liebende Männer fähig sind, ein Opfer zu bringen, und daß sie sich nur umso mehr um mich bemühten, weil es galt, Opfer zu bringen".
Tagebuch, 7. November 1987, zitiert nach: Trenkler, Gerhard (Hrsg.): Die neue Penelope. Ein Jeannie-Ebner-Tagebuch. Graz: Styria 1998, S. 241 (vergriffen)
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